Endlich fand Frau Frühauf Zeit für ein Interview. Ihre Antworten wollen wir euch nicht länger vorenthalten:
Clara: “Hätten Sie es vor fünf Jahren für möglich gehalten, Schulleiterin am Gymnasium zu werden?”
Frau Frühauf: “Nicht am Werdauer Gymnasium, warum auch? Dr. Oettler übernahm 2017 diese Position von Frau Vehlo, die in ihren wohlverdienten Ruhestand ging.”
Clara: “Wie war bisher Ihr erstes Jahr als Schulleiterin?”
Frau Frühauf: “Das erste Jahr als Schulleiterin schätze ich als sehr positiv ein. Es war ein schönes Jahr mit neuen Erfahrungen.”
Clara: “Wollen Sie Ihre Stelle beibehalten?”
Frau Frühauf: “Ja, das ist das, was ich mir schon seit vielen Jahren vorstellen kann. Wenn man über 20 Jahre Lehrerin war, dann sucht man natürlich auch Veränderung, und ich bin zufrieden, auch wenn die Aufgabe sehr anspruchsvoll und mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden ist.”
Clara: “Haben Sie momentan neue Pläne für unsere Schule oder wollen Sie alles so beibehalten?”
Frau Frühauf: “Es ist in den letzten Jahren schon viel verändert worden. Es ist der Neubau entstanden. Wir sind Klimaschule geworden. Das hat alles wirklich viel Arbeit gemacht und
bedeutete für die Stadt Werdau großen finanziellen Aufwand. Meine erste Amtshandlung war die Einweihung des Neubaus. Ich denke, man kann sagen, es geht voran in Werdau. Es gibt viele weitere neue Ideen, aber die Veränderungen hängen halt auch immer von der Gesamtgemengelage ab. Ich denke, wir arbeiten in den nächsten Jahren weiter daran, dass die Schule ein moderner Bildungsort bleibt, in dem die SuS sich wohlfühlen.“
Clara: “Worin sehen Sie als Schulleiterin Ihre wichtigsten Aufgaben?”
Frau Frühauf: “Die wichtigste Aufgabe ist, die Schule zu organisieren. Das heißt im Klartext, dass ich das Zusammenspiel zwischen Schülern, Eltern, Lehrern, Kollegen, dem Schulträger und externen Kräften koordiniere. Ich leite die Schule und trage somit die Gesamtverantwortung. Das funktioniert aber nur, wenn alle an Schule Beteiligten gemeinsam in eine Richtung gehen - und das ist so an unserem AvHG.
Clara: “Die Öffnungszeiten der Schule wurden geändert. Welche Gründe hatte das?”
Frau Frühauf: “Verändert wurde nichts. Es gab eine Verlegung in dem Sinne, dass die Schüler tatsächlich erst in das Gebäude dürfen, wenn eine Aufsichtsperson anwesend ist. Die Frage zielt sicherlich darauf ab, dass SuS morgens unter den Überdachungen warten, wenn schlechtes Wetter ist. Das tut mir auch leid. Wir suchen weiter nach anderen
Lösungen. Ich möchte aber auch etwas zu bedenken geben: Wir haben etwa eine Woche lang das Gebäude 2 am Morgen durch die Hausmeister öffnen lassen und dabei schlechte Erfahrungen gemacht. Toiletten waren mit Papierrollen verstopft und an den Wänden fanden wir Fußabdrücke - um nur einiges zu nennen. Das hat uns dazu bewegt, die SuS erst ins Gebäude zu lassen, wenn ein Lehrer zur Aufsicht da ist.”
Clara: “Das führt bei mir gleich zu einer weiteren Frage: Wäre es nicht einfach möglich gewesen, eine Belehrung durchzuführen?”
Frau Frühauf: “Die Belehrung gibt es zu jedem neuen Schuljahr. Es hat allerdings bei einigen wenigen SuS nicht die Wirkung erbracht, die wir uns erwünscht haben. Wie gesagt, die
Angelegenheit ist nicht vom Tisch. Wir überlegen, wie es gehen kann. Die SuS dürfen sich generell ab 6.30 Uhr im großen Haus, Zimmer 108, aufhalten und können dort auf den Unterrichtsbeginn warten.”
Clara: “Warum ist es so wichtig, dass SuS einen Krankenschein bereits am ersten Tag ihres Fehlens abgeben müssen?”
Frau Frühauf: “Da gibt es eine ganz kurze Antwort: Es geht um die Schulbesuchsordnung. Die Sekundarstufe 2 wird einem Ausbildungsverhältnis gleichgesetzt. Da ist es möglich, dass
man vom ersten Tag an einen Krankenschein verlangen kann.”
Clara: “Wer kam auf die Idee, eine Gendertoilette einzuführen?”
Frau Frühauf: “Das ist eine schöne Frage. Das hat mit unserer Schule nicht so viel zu tun, wie man vermutet. Das ist eine Entscheidung des Schulträgers, und ich denke, das ist im 21.
Jahrhundert keine Neuigkeit mehr. Mit der Öffnung der sanierten Chemiekabinette haben wir entschieden, die Toilette der 3. Etage zu nutzen, weil das von der baulichen Seite auch leichter zu händeln war.”
Clara: “Vielen Dank für das Interview!”
Frau Frühauf: “Ich wünsche unserer SZ-Hummel weiterhin ganz viel Erfolg!”
Zur Frage der Schulbesuchsordnung haben wir recherchiert und folgenden Link gefunden:
Worauf wir jedoch keine Antwort gefunden haben, ist die Gleichstellung der Sekundarstufe 2 mit einem Schüler im Ausbildungsverhältnis. Also gar nicht.
Nicht in der SBO und auch sonst nicht. Dies soll anscheinend an unserer Schule so geregelt sein. Wir Schüler sind der Meinung, dass ein Krankenschein
höchstens nach drei Tagen verlangt werden sollte, da man mit einigen
Krankheiten auch lieber wirklich zuhause bleiben sollte. Dazu kommen
überfüllte Arztpraxen, die nicht zwingend weiter überlastet werden sollten, nur weil man einen Krankenschein braucht, weil man sonst Probleme mit der
Schule bekommt. Wir gehen mit, dass häufiges “Krank” sein, sich schlecht auf das Schulleben auswirkt, aber doch nicht bei einem oder zwei Fehltagen! Die Mehrheit der SuS schwänzt nicht. Im Gegenteil, viele kommen dann sogar mit einer Krankheit hierher, da es einfacher ist, angeschlagen im Unterricht zu sitzen und andere anzustecken. Aber Hauptsache, keiner schwänzt einfach so.
Clara
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